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Abschiedsrede mit KI – ein Erfahrungsbericht
Julia M. im Gespräch mit Yvonne Helbig, Mitgründerin Laudator
Yvonne:
Julia, du hast mir gesagt: „Ich wollte selbst etwas sagen – aber ich wusste einfach nicht wie.“ Erinnerst du dich noch an diesen Moment?
Julia:
Ja, ganz genau. Ich saß am Küchentisch, voller Gedanken – aber ohne Worte. Ich wollte meine Mutter würdigen, aber wusste nicht, wie ich das alles in eine Form bringen sollte. Mein Vater war in dem Moment so überwältigt von der Trauer, dass er mich gebeten hat, das zu übernehmen. Ich hab gespürt, dass er mir das zutraut – aber es war auch eine große Verantwortung.
Yvonne:
Was hat dir geholfen, diesen Anfang zu finden?
Julia:
Die Fragen bei euch waren wie ein roter Faden. Besonders die nach ihren Charaktereigenschaften – da wurde sie in meinem Kopf plötzlich wieder ganz lebendig. Ich habe ihre warme Art gespürt, ihr Lachen gehört. Und plötzlich kamen die Worte.
Yvonne:
Gab es noch eine Frage, die dir besonders weitergeholfen hat?
Julia:
„Wer war ihr wichtig?“ – das war ein Wendepunkt. Neben mir und meinem Bruder wurde mir klar: Ihre erste Ehe war auch ein Teil ihres Lebens. Und obwohl wir Kinder nicht aus dieser Beziehung stammen, war es mir wichtig, auch diesen Abschnitt zu würdigen. Ich habe ihren Ex-Mann erwähnt – und sogar eingeladen. Mein Vater, der das am Anfang emotional gar nicht konnte, war am Ende sehr dankbar, dass ich das gemacht habe. Er fand es schön, dass ihre Geschichte in der Rede vollständig erzählt wurde.
Yvonne:
Wie war das, die Rede mit deinem Bruder gemeinsam gestalten zu können?
Julia:
Das war wirklich besonders. Mein Bruder wohnt nicht in meiner Stadt – aber dank eurer Plattform konnten wir trotzdem gemeinsam an der Rede arbeiten. Ich musste ihm nichts schicken. Wir konnten uns einfach beide einloggen, haben unabhängig voneinander Erinnerungen ergänzt, Sätze verändert, neue Abschnitte hinzugefügt. Und plötzlich war da nicht nur eine Rede, sondern ein gemeinsames Erinnern.
Es war fast so, als wären wir im selben Raum gewesen. Und ehrlich gesagt: Es war auch eine Form von Trauerbewältigung. Wir haben beide geweint, aber auch gelacht. Das war heilsam – und hätte auf keinem anderen Weg so funktioniert.
Yvonne:
Und wie war es für dich, diese Rede dann tatsächlich bei der Beerdigung zu halten?
Julia:
Als ich vorne stand, war für einen Moment alles zu viel. Es war überwältigend. Ich habe meine Mutter über alles geliebt aber ich habe wirklich kurz überlegt, ob ich es schaffe. Ich wusste ja: Ich hätte auch jemanden bitten können, die Rede für mich zu halten. Als ich dann vorne stand und ich all die traurigen Gesichter vor mir sah, ist in mir jedoch etwas passiert, was ich nicht vorhergesehen hätte: Ich habe meine Mama gespürt und wusste plötzlich: Ich schaffe das.
Natürlich hat meine Stimme gezittert. Ich musste zwischendurch kurz innehalten. Aber das war egal. Denn in dem Moment habe ich gespürt: Ich tue das für sie. Ich glaube, dass es ihr viel bedeutet hätte. Und ich glaube – ganz tief in mir – dass sie es gehört hat.
Ich glaube, wenn ich das nicht gemacht hätte, wäre ich heute noch nicht an dem Punkt. Meine Mama ist jetzt drei Monate tot – und die Vorbereitung, das Reden, die Gespräche danach beim Kaffee… all das hat mir geholfen. Es war ein Teil des Abschiednehmens.
Yvonne:
Vielen lieben Dank, liebe Julia, für Deine Offenheit! Danke, dass Du uns einen so ehrlichen Einblick in Deine Gefühlswelt erlaubt hast und wir Dich in dieser schweren Zeit begleiten durften.
Hinweis: Der Name von Julia M. wurde mit Zustimmung verwendet. Persönliche Details wurden zum Schutz der Privatsphäre angepasst oder weggelassen.
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